Meditation ist nicht dein Ding? Achtsamkeit geht auch anders!

Niamh Pardi

Von Niamh Pardi

4 min
Illustration einer Person, die im Schneidersitz mit einer Kaffeetasse in der Hand auf einem Sofa sitzt und gestresst aussieht. Eine schwarze Katze sitzt auf der RĂŒckenlehne des Sofas, und im Hintergrund befinden sich Regale, eine Pflanze und große Fenster.

Achtsamkeit kann dein Leben verÀndern. Einfach nur sitzen, atmen und im Moment sein. Klingt einfach, oder? Aber hier ist das Problem: Stillzusitzen und sich auf den Atem zu konzentrieren, macht dich nur noch unruhiger. Oder: 

  • du hast schon einmal versucht zu meditieren, doch plötzlich schwirren dir E-Mails, die Einkaufsliste oder diese eine peinliche Sache von vor zwei Wochen durch den Kopf.
  • du bist einfach ĂŒberfordert. Zwischen Arbeit, Alltag und stĂ€ndigem Stress klingt Achtsamkeit oft wie noch ein Punkt auf deiner endlosen To-do-Liste.
  • du hast da keinen Bock drauf. Es wirkt wie ein Wellness-Klischee, bei dem du nicht mitmachen willst.
  • 
 oder du hast es gar nicht erst ausprobiert, weil es dir zu „spirituell“ vorkam.

Aber was, wenn schon kleine Gewohnheiten dir helfen könnten, ein bisschen prĂ€senter zu sein, den Alltag mehr zu schĂ€tzen und etwas ruhiger zu werden? Zum Beispiel den Geschmack deines Kaffees bewusst genießen oder die Farben des Himmels wahrnehmen.

In diesem Artikel zeigen wir dir 9 einfache, unkomplizierte Wege, um damit zu starten – selbst wenn du nur einen davon ausprobierst, bist du hier genau richtig.

Warum Achtsamkeit deinem Gehirn guttut

Wenn man Hollywood und Instagram Glauben schenkt, bedeutet Achtsamkeit, mit verschrĂ€nkten Beinen am Strand bei Sonnenaufgang zu sitzen, die Augen geschlossen und im goldenen Licht badend. Klingt schön – ist fĂŒr die meisten von uns aber nicht sehr realistisch. In der Psychologie versteht man unter Achtsamkeit schlicht „den Prozess, die eigenen Gedanken auf neutrale und nicht reaktive Weise zu beobachten“. Einfacher gesagt: Es ist, als wĂŒrdest du am Spielfeldrand deines eigenen Gehirns sitzen und das Spiel beobachten, ohne den Spieler*innen hinterherzurufen.

Und tatsĂ€chlich: Schon kurze Momente der Achtsamkeit bewirken unglaublich positive VerĂ€nderungen in deinem Gehirn. 

Achtsamkeit 
 

  • hilft dir, unter Druck gelassener zu bleiben: Bei Stress entscheidet das Alarmsystem deines Gehirns, die Amygdala, ob du in den Kampf-oder-Flucht-Modus wechseln solltest. Durch Achtsamkeit wird dieses Alarmsystem zu einem entspannten Wesen, das nur dann Alarm schlĂ€gt, wenn es wirklich nötig ist. Du reagierst weiterhin auf echte Bedrohungen, aber Achtsamkeit verhindert, dass du dauerhaft auf Hochtouren lĂ€ufst.

  • bringt deine Emotionen ins Gleichgewicht und stĂ€rkt dein GedĂ€chtnis: Der Hippocampus – der Teil deines Gehirns, der Erinnerungen speichert und emotionale Reaktionen steuert – profitiert besonders von regelmĂ€ĂŸiger Achtsamkeit. So steigt die Dichte der grauen Substanz im Hippocampus, was GedĂ€chtnis und die emotionale StabilitĂ€t unterstĂŒtzt.

  • lĂ€sst dich bessere Entscheidungen treffen: Dein prĂ€frontaler Kortex ist der Bereich deines Gehirns, der fĂŒr Planung, Problemlösung und Impulskontrolle zustĂ€ndig ist. Achtsamkeit steht nachweislich im Zusammenhang mit strukturellen VerĂ€nderungen sowie erhöhter AktivitĂ€t und Vernetzung in diesen Arealen. Dadurch werden exekutive Funktionen wie Aufmerksamkeit, Planung, Selbstregulation und Entscheidungsfindung gestĂ€rkt. Einfach gesagt: Du neigst weniger dazu, vorschnell zu sprechen oder unĂŒberlegte Entscheidungen zu treffen und reagierst stattdessen bewusster und ĂŒberlegter.

  • hilft deinem Körper, zu entspannen: Achtsamkeit aktiviert auch dein parasympathisches Nervensystem – den „Ruhe- und Erholungsmodus“ deines Körpers. Dadurch sinkt deine Herzfrequenz, Muskelanspannungen lassen nach, und du erholst dich schneller von Stress.

⚠ Und um gleich zwei verbreitete Mythen aus dem Weg zu rĂ€umen, bevor wir weitermachen:

1. Achtsamkeit ist nicht dasselbe wie Meditation. Achtsamkeit umfasst viele verschiedene Praktiken, und Meditation ist nur eine davon.

2. Achtsamkeit ist nicht dasselbe wie Entspannung. Du fĂŒhlst dich danach vielleicht ruhiger, aber es geht nicht immer darum, zu entspannen – manchmal geht es darum, wacher, aufmerksamer zu sein und besser auf das reagieren zu können, was gerade vor dir liegt.

Du kannst diese Vorteile erzielen, ganz ohne 20 Minuten stillzusitzen oder Mantras zu wiederholen. Im nĂ€chsten Abschnitt erwarten dich einfache, alltagstaugliche Übungen, die du mĂŒhelos in dein Leben integrieren kannst – ganz ohne Druck.

So praktizierst du Achtsamkeit im Alltag

Wir alle lieben einen kleinen Schub fĂŒr unser Wohlbefinden, besonders wenn es nicht zu viel zusĂ€tzliche Arbeit erfordert. Und zum GlĂŒck fĂŒhlen sich diese Ideen ĂŒberhaupt nicht wie „Übung“ an. Wie Psychologin Jasmijn betont:

„Viele meiner Klient*innen sagen, sie hĂ€tten bei der Achtsamkeit ‚versagt‘, weil sie nicht stillsitzen konnten, ihre Gedanken stĂ€ndig abschweiften, oder weil es ihnen schwerfiel, dranzubleiben. Dabei ist das kein Versagen, sondern einfach ein falscher Ansatz. Achtsamkeit muss weder streng noch zeitaufwendig sein. Sie kann so einfach sein wie ein Essen bewusst zu genießen, ohne aufs Handy zu schauen, oder beim Spaziergang aufmerksam die Umgebung wahrzunehmen. Wichtig ist, etwas zu finden, das gut in den Alltag passt.“

Diese kleinen, leicht umsetzbaren VerĂ€nderungen lassen sich ganz einfach in den Alltag einbauen – und vielleicht freust du dich sogar darauf. Probiere sie aus, kombiniere sie nach Lust und Laune oder bleibe bei der einen, die fĂŒr dich am besten passt. Jede noch so kleine VerĂ€nderung zĂ€hlt.

1. Iss ohne Handy oder Fernseher

WĂ€hle diese Woche eine Mahlzeit oder einen Snack aus, den du bewusst ohne Ablenkungen genießt. Das geht ganz einfach, indem du alle fĂŒnf Sinne in das Erlebnis einbeziehst – sehen, riechen, hören, schmecken und fĂŒhlen.

Wenn du Kinder, Mitbewohner*innen oder einen lebhaften Haushalt hast, brauchst du keine perfekte Ruhe – Ablenkungen gehören zum Leben dazu. Lege einfach deine GerĂ€te beiseite und lass die UmgebungsgerĂ€usche Teil des Moments sein. Bevor du den ersten Bissen nimmst, nimm dir einen Moment, um die Farben auf deinem Teller zu betrachten und den Duft des Essens wahrzunehmen. Achte auf die GerĂ€usche um dich herum – sei es ein GesprĂ€ch, das Klirren von Besteck oder das leise Summen des Raums. Beim Essen spĂŒre den ersten Geschmack auf deiner Zunge, die VerĂ€nderung der Textur beim Kauen und die WĂ€rme oder KĂŒhle jedes Bissens. Du wirst vielleicht merken, dass du langsamer isst, dein Essen bewusster genießt und dich hinterher zufriedener fĂŒhlst.

💡 Warum es funktioniert: Das ist Achtsamkeit in einer ihrer einfachsten Formen: bewusst auf das zu achten, was du gerade erlebst – ohne Eile und ohne Multitasking. Indem du dich auf die SinneseindrĂŒcke beim Essen einlĂ€sst, trainierst du dieselben „Achtsamkeitsmuskeln“, die auch bei der Meditation aktiviert werden. Studien zeigen: Bewusstes Essen verbessert deine Wahrnehmung von Hunger- und SĂ€ttigungssignalen, steigert die Zufriedenheit mit der Mahlzeit und stĂ€rkt die gesamte Beziehung zu deinem Essen.

2. Geh auf ein Kaffeedate, nur du und ohne Handy

Geh allein in dein LieblingscafĂ©, bestelle dein GetrĂ€nk und lege dein Handy beiseite. Beobachte, wie der Dampf von deinem Kaffee aufsteigt. Hör das Klirren der Tassen, das Zischen der Espressomaschine und das leise Murmeln der GesprĂ€che im Hintergrund. SpĂŒre die WĂ€rme der Tasse in deinen HĂ€nden. Anfangs mag es ungewohnt sein, ganz ohne dein digitales Sicherheitsnetz – aber genau darum geht es. Bleib bei diesem kleinen Unbehagen und sieh, wie es nach und nach weicht.

Jasmijn: „Ich habe mit einem Klienten gearbeitet, der ein sehr hektisches Leben fĂŒhrte und sich stĂ€ndig ĂŒberfordert fĂŒhlte. Er wollte Achtsamkeit ĂŒben, um entspannter zu werden. Nach ein paar Sitzungen sagte er: „An manchen Tagen ist die einzige Achtsamkeit, die mir gelingt, dass ich meinen Kaffee trinke, ohne aufs Handy zu schauen. Aber genau diese eine Gewohnheit macht meinen ganzen Tag weniger hektisch.„“

💡 Warum es funktioniert: Wenn du dich kurzzeitig mit leichter Langeweile oder Unbehagen auseinandersetzt, ohne sofort nach Ablenkung zu greifen, stĂ€rkst du deine FĂ€higkeit, die Aufmerksamkeit zu steuern, und verringerst das stĂ€ndige BedĂŒrfnis, zwischen Aufgaben zu wechseln. Studien zeigen: Diese Form der Fokussierung auf den Moment verbessert die Konzentration und reduziert mentale ErmĂŒdung.

3. Hör zu, als wÀrs dein Job

Wenn dir das nĂ€chste Mal jemand etwas erzĂ€hlt, mach Zuhören zu deiner einzigen Aufgabe. Widerstehe dem Drang, schon im Kopf deine Antwort zu formulieren, auf die Uhr zu schauen oder die Augen zum Handy wandern zu lassen. Konzentriere dich stattdessen auf die Worte, die Mimik und die Ausdrucksweise der Person. Stell dir vor, du fĂŒhrst ein Interview, indem jedes Detail fĂŒr den Job notiert wird – wie viel wĂŒrdest du dann wirklich wahrnehmen?

💡 Warum es funktioniert: Achtsamkeit bedeutet nicht nur, still zu sitzen – es geht darum, dem Moment deine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Genau das erreichst du beim tiefen Zuhören. Wenn du dich ganz auf eine andere Person einlĂ€sst, trainierst du deine FĂ€higkeit, aufmerksam zu bleiben, und reduzierst das stĂ€ndige GrĂŒbeln.

4. Schließe andere Tabs in Online-Meetings

Bevor du dein nĂ€chstes Online-Meeting startest, schließe alle zusĂ€tzlichen Tabs, schalte Benachrichtigungen stumm und lege dein Handy mit der Vorderseite nach unten. Schenke der Person, die spricht, deine volle Aufmerksamkeit. Achte auf Tonfall, Sprechtempo und Betonungen. Nimm dir Zeit, die Informationen wirklich aufzunehmen, bevor du deine Gedanken teilst. Ohne die stĂ€ndige Versuchung, zwischen Bildschirmen zu wechseln, bist du wahrscheinlich aufmerksamer und musst hinterher weniger nachfragen.

Jasmijn erklĂ€rt: „Wir sind es gewohnt, Multitasking wie eine Art Ehrenabzeichen zu sehen – dabei ist es extrem anstrengend. Wenn ich Menschen bitte, einmal nur eine Sache gleichzeitig zu erledigen, besonders wĂ€hrend Online-Meetings, sind sie oft ĂŒberrascht, wie viel ruhiger und produktiver sie sich tatsĂ€chlich fĂŒhlen.“

💡 Warum es funktioniert: Achtsamkeit kann jederzeit stattfinden, wenn du dich bewusst auf eine einzige Aufgabe konzentrierst. StĂ€ndiges Springen zwischen Aufgaben, zwingt dein Gehirn immer wieder, sich neu zu orientieren – das kostet mentale Energie. Indem du deine Tabs schließt und deine volle Aufmerksamkeit einer Aufgabe widmest, reduzierst du diese „Wechselkosten“ und verhinderst geistige ErmĂŒdung. Einfach gesagt: Du bleibst fokussierter und fĂŒhlst dich weniger ausgelaugt.

5. Teste einen neuen Geschmack

Jetzt eine spaßige Möglichkeit, ein bisschen achtsamer zu werden! WĂ€hle eine Lebensmittelkategorie – Schokolade, KĂ€se, Obst oder was dir sonst gefĂ€llt – und lege drei verschiedene Sorten bereit. Probiere sie langsam, einzeln, und achte bewusst auf Textur, Aroma, Geschmack und Nachgeschmack. Vielleicht schmilzt eine schnell, eine andere bleibt lange auf der Zunge, und wieder eine ĂŒberrascht dich mit einer plötzlichen SĂŒĂŸe oder Salzigkeit. Genieße es wie eine Verkostung – mit der ganzen Neugier und Verspieltheit einer Food-Kritikerin oder eines Food-Kritikers.

💡 Warum es funktioniert: Achtsamkeit lebt von Neugier. Neue Lebensmittel bewusst zu probieren, spricht deine Sinne frisch an und zieht deine Aufmerksamkeit in den Moment. Studien zeigen: Neugiergetriebene Aufmerksamkeit aktiviert die Areale im Gehirn, die fĂŒr Belohnung zustĂ€ndig sind – dadurch wird die Erfahrung angenehmer und einprĂ€gsamer.

6. Mach etwas, das PrÀzision erfordert

WÀhle eine TÀtigkeit, die deine volle Aufmerksamkeit fordert: NÀgel lackieren, ein KreuzwortrÀtsel oder Puzzle lösen, innerhalb der Linien ausmalen oder einen losen Knopf annÀhen. WÀhrend du versuchst, die NagelrÀnder sauber zu lackieren oder die richtige Lösung im KreuzwortrÀtsel zu finden, fÀllt es dir schwer, an das morgige Meeting oder ein unangenehmes GesprÀch zu denken. Wenn du fertig bist, hast du ein kleines, befriedigendes Ergebnis und dein Gehirn eine kurze Pause von den stÀndigen Gedankenschleifen.

💡 Warum es funktioniert: PrĂ€zisionsaufgaben erfordern anhaltende Aufmerksamkeit – genau das, worauf Achtsamkeit basiert. Solche TĂ€tigkeiten können sogenannte „Flow-ZustĂ€nde“ hervorrufen, in denen das Gehirn vorĂŒbergehend zur Ruhe kommt. Das verringert Selbstkritik, senkt Stress und steigert die Konzentration.

7. Hol dir Inspiration von Tieren

Dein Hund sorgt sich nicht um den Termin bei der*dem TierĂ€rzt*in nĂ€chste Woche und denkt auch nicht darĂŒber nach, wie er gestern einem Eichhörnchen hinterhergejagt ist. Er lebt einfach im Moment: schnuppert im Park, jagt seinem Schwanz nach oder kuschelt sich fĂŒr ein Nickerchen in eine sonnige Ecke. Deinen Hund als Inspiration nehmen, heißt nicht,  dass du Postbot*innen anbellen oder Trockenfutter essen musst, aber du kannst dir etwas von seiner FĂ€higkeit abschauen, ganz im Hier und Jetzt zu sein. Nimm dir zwischendurch im Alltag bewusst einen Moment Zeit, um wahrzunehmen, was um dich herum passiert – ohne es sofort zu bewerten.

Jasmijn berichtet: „Eine meiner Klient*innen erzĂ€hlte mir kĂŒrzlich, dass sie, als sie ihren Hund so ganz im Moment erlebt hat, daran erinnert wurde, dass es in Ordnung ist, einen Gang zurĂŒckzuschalten und das Leben einfach so zu erleben, wie es passiert. Sie bemerkte, dass sie durch das bewusste Beobachten der Neugier und Ruhe ihres Hundes bei den tĂ€glichen SpaziergĂ€ngen diese achtsame PrĂ€senz auch in ihr eigenes Leben ĂŒbertragen konnte. Diese kleine VerĂ€nderung half ihr, Stress abzubauen und sich stĂ€rker mit der Welt um sie herum verbunden zu fĂŒhlen.“

🔑 Warum es funktioniert: Menschen neigen dazu, gedanklich durch die Zeit zu reisen und zwischen Vergangenheit und Zukunft hin- und herzuschalten. Das kann zu mehr Stress und GrĂŒbeln fĂŒhren – also dem stĂ€ndigen Nachdenken ĂŒber negative Erlebnisse aus der Vergangenheit. Studien zeigen: Wer sich bewusst im Hier und Jetzt verankert, verbessert seine Stimmung und stĂ€rkt seine Resilienz.

8. Mach regelmĂ€ĂŸige Mikro-Pausen

Zwischen E-Mails, Anrufen oder Erledigungen halte 30 Sekunden inne. Schau aus dem Fenster und nimm das Muster der Wolken wahr. Strecke dich und spĂŒre, wie sich deine Schultern dehnen. Oder beobachte, wie der Dampf aus deiner Tasse aufsteigt.

🔑 Warum es funktioniert: Studien zu sogenannten „Mikropausen“ zeigen, dass schon 30 Sekunden bewusste Pause dein Cortisol (Stresshormon) senken und die Konzentration fĂŒr die nĂ€chste Aufgabe steigern können. Zwar haben lĂ€ngere Pausen von ĂŒber 10 Minuten eine stĂ€rkere Wirkung gezeigt, doch selbst kurze Unterbrechungen sind eine effektive Möglichkeit, eine kleine Auszeit zu nehmen und sich neu zu fokussieren. Denk daran: wie ein „Refresh“ fĂŒr dein Gehirn.

9. Geh ohne Kopfhörer spazieren

Versuche einmal pro Woche die gewohnte Playlist oder den Podcast wegzulassen und einfach nur spazieren zu gehen. Lass deine Gedanken treiben, achte auf das GerĂ€usch deiner Schritte auf dem Asphalt, den Geruch von Regen auf Beton, die Luft auf deiner Haut. Es geht nicht darum, Ruhe zu erzwingen – du darfst nachdenken, abschweifen oder trĂ€umen. Alles ist erlaubt. Gönn dir Zeit, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben.

💡 Warum es funktioniert: Wenn wir stĂ€ndige Reize unterbrechen, kann das sogenannte Default Mode Network (unser Ruhezustandsnetzwerk) im Gehirn aktiv werden. In Kombination mit Bewegung – etwa einem Spaziergang – verstĂ€rken sich die positiven Effekte. Studien zeigen, dass schon kurze Bewegungspausen den Cortisolspiegel senken und die Konzentration steigern können. In einer Studie mit BeschĂ€ftigten im Gesundheitswesen reichten bereits 10 Minuten leichte AktivitĂ€t, um Aufmerksamkeit und exekutive Funktionen spĂŒrbar zu verbessern. Wer das nutzt, kommt oft mit einer gelösten Frage zurĂŒck – oder einfach mit einem leichteren Kopf.

„[Achtsamkeit aufzugeben] ist, als wĂŒrde man sagen: ‚Ich habe das Lesen ausprobiert und es hat mir nicht gefallen.‘ Vielleicht brauchst du einfach nur ein anderes Buch.“ – Chloe Carmichael, PhD

Wie bei jeder anderen FĂ€higkeit entwickelt sich Achtsamkeit durch regelmĂ€ĂŸige Wiederholungen. Entscheidend ist, die Form zu finden, die zu deinem Leben passt – sodass sie etwas wird, das du gerne tust, und nicht nur eine weitere Aufgabe auf deiner Liste.

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